Doctor Döblingers Kasperltheater zu Gast in der evangelischen Kirche

Jetzt teilen:

hs-herrsching-doeblinger-theater-2022

Der Räuber und Sepperl schmieden Pläne, wie sie den Polizisten retten können und ihn anstelle von Schnittlauch wieder zu einem menschliches Dasein verhelfen können

Riesenspaß für die Kleinen … oder doch mehr für die Großen?

„Kasperl!!!“ Wann zuletzt wohl hat die evangelische Kirche einen derart lauten Pegel erreicht? Die Kinder der vollbesetzten Kirche legten sich ins Zeug und übertrumpfen mit Abstand die Rufe der Erwachsenen. Aber Kasperltheater ist ja nun mal auch mehr etwas für die Sprösslinge! Wobei: bei den Stücken von Doctor Döblinger kann man sich da nicht immer ganz sicher sein … und am Ende hatten alle Besucher dieser Vorführung großen Spaß an dieser Aufführung, die Hans-Hermann Weinen mit Unterstützung der Kaffeerösterei organisiert hatte.

Noch bevor das Stück losgeht, werden von den beiden „Strippenziehern“ hinter der Kulisse, Josef Parzefall und Toni Frank, die Rahmenbedingungen klargemacht. Regel Nr. 1: niemals in der Nase bohren! Drum wird dieser Akt der Körperreinigung davor absolviert und zwar alle gemeinsam. Auch die Ruhe während der Aufführung will gelernt sein – und dies ist eine Übung, bei der Erwachsene häufig schlechter abschneiden als die junge Generation. Z.B., wenn Frauen einmal mal damit anfangen, sich über das Bindegewebe im Wandel der Zeit auszulassen.

Werbung

Nach diesem und weiterem Vorgeplänkel aber beziehen Kasperl und Sepperl ihre Stellung auf der Bühne und haben sofort die Kinder als Mitspieler gewonnen. Mit krächzenden Stimmen füllen sie ihre Rolle aus und beschließen, mit der Oma Kuchen zu backen. Auf der Suche nach den Heidelbeeren wird ihnen im Wald der Korb von Räuber Wilderich aus Oberschnorrdorf gestohlen – dem das Ganze aber furchtbar Leid tut. Und so ist er glücklich darüber, gemeinsam mit den beiden Freunden den Polizisten zu retten, der von der Hexe in einen Topf Schnittlauch verwandelt wurde. Bevor er als solcher sein Ende in der Zaubersuppe findet, wird er gerade noch rechtzeitig vom Zauberer per Kuss zurückverwandelt. Ende gut – alles gut. Zumindest: so ungefähr.

Denn soweit ist es auch fast eine normale Kasperlgeschichte. Doch Doctor Döblinger wäre nicht Doctor Döblinger – bzw. aus der Schreibwerkstatt von Richard Oehmann und Josef Parzefall – wenn es da nicht noch so allerlei Zwischentöne gäbe. Kleine Spitzen verteilt in viele Richtungen. So wurde es vielen Zuhörern wohl erst an diesem Nachmittag so richtig klar, was es mit Beamten-Bestechung auf sich hat. Nämlich dann, als die Hexe dem Polizisten in Form des Schnittlauchtopfes zu Leibe rücken will … also quasi mit dem Messer einen Beamten bestechen wollte. Sich die Kinder als gar nicht so „bleed“ herausstellten, wie die Erwachsenen ausschauen und die bimmelnde Glocke nicht auf Kasperl hört, weil sie halt leider blond ist …

Werbung

Und so teilen sich Groß und Klein das Vergnügen dieses etwas anderen Kasperltheaters. „Übrigens unser ältestes Stück“, grinst Josef Parzefall. Seit 30 Jahren schreibt er gemeinsam mit Richard Oehmann diese Stücke und zieht mit ihnen durch die verschiedenen Orte. Müde geworden? „Keineswegs“, grinst er fröhlich. Schließlich würden doch so viele Themen herumschwirren die man aufschnappt – und irgendwann dann einfach wieder raus müssten!

Für Sie berichtete Barbara Geiling.

Jetzt teilen:

Das könnte Sie auch interessieren:

Im Blickpunkt:

Zufällig interessant?

hs-herrsching-stellwerk-2022

Ein Haus für die Jugend

Beim Sommerfest zum Jubiläum gab es Gegrilltes und gute Laune (Von links): Christian Kreilkamp, Gemeindejugendpfleger, Aaron Fricke, Jugendbeirat, Jan Pleines,…
weiterlesen

Neueste Meldungen:

Werbung

Menü